Ein erster Zwischenbericht:
Wo steht die Petition?
Wir sind überwältigt von der großen Resonanz und der riesigen Zahl an Unterzeichner*innen! Bis heute konnten wir mehr als 7.000 Unterschriften zum Erhalt des Mäusebunkers und des Hygieneinstituts sammeln. Wir möchten uns für Ihre Unterstützung herzlich bedanken!
Was hat sich bislang getan?
Der Mäusebunker ist immer noch akut vom Abriss bedroht. Es hat sich aber einiges getan. Dank Ihrer Unterstützung und der großen Menge an Unterzeichner*innen gab es ein enormes Medienecho.

Unser Anliegen hat es in alle lokalen Tageszeitungen, in überregionale Wochenzeitungen, ins Radio und bis in die Tagesthemen und die RBB Abendschau geschafft! Das überraschend große Interesse hat bislang zu zwei Dingen geführt:
- Das Denkmalamt hat eine Kehrtwende vollzogen. Zu Beginn unserer Bemühungen wurde dort kaum eine Chance für den Erhalt gesehen. Die erstaunlich große öffentliche und mediale Resonanz hat dort für große Überraschung gesorgt und entscheidend zum Umdenken beigetragen. Heute lässt die Behörde verlauten, dass sie sich für den Erhalt einsetzt und im intensiven Austausch mit der Charité steht. Auch ist zu hören, dass sich Kultursenator Lederer und Oberbürgermeister Müller für den Erhalt stark machen. Dennoch: der entscheidende Schritt, die Baugruppe unter Denkmalschutz zu stellen, steht weiter aus. Somit ist die Gefahr weiterhin nicht gebannt.
- Die Charité hat bislang zwei Zugeständnisse gemacht. Erstens wurde verlautet, dass nun keine Abrisspläne mehr für das Hygieneinstitut vorangetrieben werden und der Bau stattdessen saniert und nachgenutzt werden soll. Wir begrüßen diesen Schritt sehr und hoffen auf einen umsichtigen Umgang mit dem Bestand. Zweitens wurde ein offener Ideenwettbewerb für die Nutzung des Areals in Aussicht gestellt. Auch wenn dies bislang nur ein Lippenbekenntnis ist, scheint der Abriss im Herbst 2020 so gut wie vom Tisch zu sein. Das bedeutet mehr Zeit für die Rettung. Gegenüber den Medien bekräftigt die Charité jedoch weiterhin, dass sie weiterhin keine Zukunft für den Mäusebunker sieht.
Wie geht es weiter?
Die BDA Galerie zeigt vom 5. bis zum 29. September eine Ausstellung zur Architektur des Mäusebunkers und des Hygieneinstituts. Hier werden Originalmaterialien aus den Nachlässen und anderen bauzeitlichen Unterlagen präsentiert, die größtenteils erstmals öffentlich zu sehen sind. Aktuelle Fotografien von Kay Fingerle zeigen das weitgehend nicht zugängliche Innere der Bauten. Das Studierzimmer assoziiert Kontexte und kulturelle Implikationen sowie Überformungen von Cyberpunk, Stealth- und Soft Edge-Design zu Bunkerarchäologie, Landschaftlichkeit und „Ästhetik des Unheimlichen“ mit den Baudokumenten der Entstehungszeit. Den zweiten Teil der Ausstellung stellen die von außen erlebbaren Bauten in der Krahmerstraße selbst. Begleitend lädt die BDA Galerie zum Screening des Films Mäusebunker von Lothar Hempel am 13. September in das Kino Filmkunst 66 ein. Den Abschluss bildet eine Podiumsdiskussion am 29. September vor Ort im Hygieneinstitut.
Wir kämpfen weiter für den Erhalt und Denkmalschutz des Mäusebunkers und des Hygieneinstituts. Wir sammeln weiter Unterschriften, bis eine Entscheidung fällt. Gemeinsam mit Ihnen haben wir bereits so viel mehr erreicht, als zu Beginn möglich erschien. Der beschlossene Abriss wurde infrage gestellt. Die Charité beginnt einzulenken. Der Denkmalschutz wird aktiv. Die Rettung rückt in greifbare Nähe. Dafür möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Gunnar Klack
Felix Torkar